Samstag, 24. Juli 2010

Tour de Farce - Die 5 Gründe, warum ich die Tour de France zutiefst verabscheue

Zu Beginn eine Warnung: wer auch nur im Entferntesten etwas mit Radsport oder Radfahren im Allgemeinen anfangen kann, sollte hier nicht weiterlesen ;).

Fernsehen kann eine nette Sache sein. Die Fussball-WM war nett, die ein oder andere Krimiserie ist nett. Wenn man ganz viel
Glück hat, findet man außerhalb der auf Schutzgeldern basierenden Medien Nachts um 3 sogar einen netten Film. Doch eben diese sind es, die uns dieser Tage wie jedes Jahr, mit einer kurzen Ausnahme, mit der Farce beglücken, die sich wie eine endlos lange Raupe quer durch Frankreich frisst.

Deshalb, aus eigenem Interesse, hier meine persönliche Top 5, weshalb mein Fernseher zu zittern anfängt, sobald ich unbeabsichtigt in diese Veranstaltung hineinzappe.

5. Lance Armstrong


Hat er, oder hat er nicht? Nein, natürlich hat er nicht. Die meisten Menschen, die an Hodenkrebs erkranken, starten nach Überwindung desselben mit einem Siegeszug durch einen Profisport ihrer Wahl.

Ernsthaft, wer glaubt, Armstrong hätte ungedopt über Jahre hinweg die Tour völlig nach belieben gewonnen wie es ihm gefiel, der glaubt auch das die FDP eine logische Funktion hat.

4. Die 100 Klone des Lance Armstrong

Die Frage lautet nicht, wieviele Kollegen von Armstrong ebenfals gedopt sind: sie lautet, wieviele es nicht sind.

Die Frage nach Sinn und Unsinn, Fairness und Unfairness des Dopings wird Ethikexperten noch Jahrzehnte beschäftigen. Während sie debattieren, werden ungezählte Ärzte und Chemiker auf der Welt neue Mittelchen erfinden und mixen, die sich jene Helden der Bergauffahrt verabreichen. Das, was von diesen Sportlern bei dieser Veranstaltung erwartet wird ist unmenschlich und ohne Hilfsmittel kaum schaffbar, zumindest nicht unter der Prämisse von Leistungsdruck, Sponsoring und Karriereambitionen.

So, wie auch weiterhin bei Sommerspielen Jamaikaner auftauchen werden, dass nächste mal in London, die nicht einmal wissen wie eine Dopingprobe durchgeführt wird, um anschließend der gesamten Weltkonkurrenz davonzulaufen, so werden auch die Sprinter und Bergsteier weiterhin gedopt sein. Alle.

3. Ganz ganz miese Optik


Selbst Menschen, die bekennende Anti-Fussballfans sind, erleiden den "offener-Mund-Effekt" wenn sie einen Messi in Höchstform sehen. Ein Ovechkin kann mit einem Puck und einem Schläger Dinge vollbringen, die an Magie grenzen, ein Nowitzki wirft locker 10 3er in einem Spiel.

Radsportler können...treten.

2. Ich wünscht es wärt Nacht oder der Winter käme

Denn im Winter sind sie viel, viel weniger, die Heuschrecken des urbanen Lebensraums, die moderne biblische Plage: die Radfahrer.

Sie pfeifen auf Rote Ampeln, sie fahren wahllos in Fußgänger wenn diese ihnen nicht ausweichen, Vorfahrtsregelungen kennen sie nicht. Mit freiem Oberkörper, klapprigem Skelett das stark an Hungerstreik erinnert und einem Rad, dessen Ketten seit Jahren kein Öl mehr gesehen hat randalieren diese notorischen Gutmenschen auf unseren Strassen und fürchten dabei weder Tod noch Verfall, vor allem nicht ihren eigenen. Was interessiert mich eine Querschnittslähmung, die anderen haben auf mich zu achten!

Bei dieser Gelegenheit sei für alle Berliner Autofahrer, die es immernoch nicht kapiert haben noch einmal der Funtkionszweck des Fahrradweges genannt: diese Wege zeigen an, wo sich Radfahrer generell nicht aufhalten können bzw. sollen. Merken sie sich das endlich!

1. Laaaaaaaaaaaangweilig

Selbst wenn man alle zuvor genannten Gründe ignoriert, an diesem einen kommt man nicht vorbei. Wer Angela Merkels Bundestagsreden für "mitreißende Rhetorik" hält oder glaubt, italienische Hochzeitsessen seien eine kurzweilige Angelegenheit, der mag die Tour schauen.

Für alle anderen ist sie im günstigten Falle ein probates Mittel gegen chronische Schlafprobleme.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Kurz und schmerzvoll

Sie ist vorbei, die Fussball-WM 2010. Zumindest für Löw's "Boy-Group".

Es war ein schmerzhafter Abschied. Nicht etwa ob des Turnierverlaufs. Fußball-Experten werden, spätestens wenn Spaniem Holland geschlagen hat und Weltmeister wurde, über die überlegene Ästhetik des spanischen Spiels sprechen. In der Tat, Spanien hätte gestern Abend auch gut und gerne 3:0 gewinnen können und auch müssen. So überlegen waren die Spanier, dass viele sich mit genau diesem Argument trösten werden. Wie Zwanziger, Bierhoff und zahlreiche andere werden sie gebetsmühlenartig betonen, dass dieser jungen, talentierten deutschen Mannschaft die Zukunft gehört und man ist geneigt ihnen zu glauben. Andere werden nach dem Ausfall von Ballack 2002, dem von Frings 2006 und dem von Müller 2010 von dem Unglück sprechen, dass immer der entscheidende Mann fehlt bei den wirklich wichtigen Spielen.

Auch letzteres ist glaubwürdig. Die Chance das Müller das Tor gemacht hätte bei Deutschlands einzigem herausgespielten Torversuch des ganzen Spiels, ist vorhanden, vielleicht sogar groß.

Doch wie man es auch dreht und wendet, der Beigeschmack dieser Niederlage ist bitter wie fast nie. Ungeachtet des genialen Auftritts der Spanier: wo war die Mannschaft, die England und Argentinien beerdigte?

Es wäre zu einfach nur zu sagen: Trochowski konnte Müller nicht ersetzen.

Es wäre zu einfach zu einfach zu sagen: ob mit Boateng oder sonstwem, Podolski war in jeder offensiven Aktion die er starten sollte maßlos überfordert (und oh ja, dass war er, mehr als jeder andere).

Es ist schlussendlich zu einfach zu sagen: Spanien war zu gut.

Fakt ist, dass die Spanier in diesem Spiel nie an ihre Grenzen gehen mussten. Nur eine echte Parade ihres Torhüters war notwendig. Sie waren über weite Strecken keinem Pressing ausgesetzt und wenn man von Schweinsteiger und der Innencerteidigung absieht, gewannen sie fast alle Zweikämpfe spielerisch leicht.

Löw war der einzige, der die "uns gehört die Zukunft" These nicht so offensichtlich in den Vordergrund stellte von den "Außenstehenden". Er wird sehr wohl wissen, warum dem so war.

Chancen ergreift man, oder eben auch nicht. Gestern warf unsere Mannschaft eine ganz große Chance weg. Der Wille mag da gewesen sein. Der Geist war es nicht. Ohne es als Ausrede gelten zu lassen: der Geist dieser Mannschaft saß mit Müller auf der Tribüne. Löw verstand es nicht, ihn anders in die Mannschaft zu tragen, erst recht nicht mit Ersatzspielern aus Hamburg.

Die Zukunft? Es ist wahr, es war ein schönes Turnier, es hat viel Freude gebracht und für echte Trauer gibt es keinen Grund. Aber wer weiß schon, wem in einem Sport wie Fussball die Zukunft gehört. Verletzen sich Schweinsteiger oder Özil oder Khedira vorm nächsten großen Turnier und es ist daher schon im Ansatz zum scheitern verurteilt?

Anspruch von Fans und Spielern in Deutschland kann nur ein Turniergewinn sein. Dieser Anspruch wurde gestern, bei allen guten Leistungen dieses Turniers, auf sehr unschöne Art und Weise verfehlt.

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Sonntag, 4. Juli 2010

Neustart

Mit diesem Kurzbeitrag erkläre ich das Kroemertorium für eröffnet, besser gesagt für Wiedereröffnet.

Dieser Eintrag soll auch als Testeintrag fungieren, nicht zuletzt um das mobile eintragen von neuen Beiträgen zu testen.

Auf geht's auf ein Neues!

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